Wir sind schon dabei

„Ich habe eine fortgeschrittene Arthrose im linken Hüftgelenk. Durch die immer stärker werdenden Schmerzen in der Hüfte und später auch im Rücken konnte ich kaum noch einem normalen Alltag nachgehen.

Bewegung fiel mir immer schwerer. Medikamente konnten die Beschwerden nur für kurze Zeit lindern und zeigten zudem Nebenwirkungen. Hinzu kam, dass ich 6 kg an Gewicht zulegte. Ich hatte kaum noch Lebensqualität und entschloss mich zu einer künstlichen Hüfte. Mein Arzt riet mir allerdings, zunächst alle konservativen Möglichkeiten auszuschöpfen und ein gezieltes Bewegungsprogramm

zu nutzen. Offen gesagt war ich sehr skeptisch, denn

welchem Sport sollte ich mit meinen Problemen schon nachgehen?

Durch Zufall erfuhr ich vom Arthroseprojekt und meldete mich an. Große Hoffnungen hatte ich allerdings nicht. Diese Meinung muss ich heute voll und ganz revidieren. Nach nur sechs Wochen war mein Rücken komplett schmerzfrei. Die Schmerzen in der Hüfte haben sich so stark gebessert, dass ich damit gut leben kann. Ich habe neuen Lebensmut und neue Kraft gewonnen und ich muss sagen, das Programm macht mir sogar viel Spaß, dass ich gerne regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche hingehe. Das ist allemal besser als eine Kunsthüfte.“

Renate S., 68 Jahre, Rentnerin

 

„Wie kommt das, dass Du mit 85 Jahren so gut in Form bist?“ Das fragen mich die Leute immer wieder. Meine Antwort ist dann: „Alles was ich mit Freude mache, gibt mir Kraft.“

Die Freude und die Dankbarkeit über mein Leben, wie ich sie heute empfinde, waren aber nicht immer da. Tatsächlich war ich in großer Seelennot, als mein Mann im Jahr 2000 verstarb - nach 40 Jahren, die er mich auf Händen getragen hatte. Ich fühlte mich einsam. Dazu kam, dass ich wegen meiner Skoliose immer wieder ein Stützkorsett tragen musste. Also, es ging mir nicht gut und ich wusste, es muss sich was ändern.

Im Herbst 2004 hatte ich endlich die Kraft und habe einen Termin vereinbart. Ich schaute mich um, sprach mit den Mitarbeitern und hatte die ersten Kontakte mit anderen Teilnehmern. Alles war mir sehr sympathisch und so traf ich gleich an dem Tag die Entscheidung: ich mache mit. Ich wollte wieder unter Menschen und ich wollte etwas für mich tun. Schließlich kann man sich selber ein kleines Paradies schaffen, wenn man nur will. Damals war ich 70.

 

Heute, 15 Jahre später mit 85 Jahren fühle ich mich fitter als mit 70. Mein Arzt sagt: „Man sieht, dass Sie Sport machen!“ Ich habe auch eine Beweglichkeit, die viel besser ist als bei anderen Leuten in meinem Alter. Das liegt natürlich daran, dass ich weiterhin regelmäßig meine Übungen mache.

Als ich anfing und noch so krumm war und Schmerzen hatte, haben mir die einfühlsamen Übungsanleitungen sehr geholfen. Man muss eben dranbleiben, und das tue ich. Da kommt es mir zu Gute, dass ich große Disziplin habe, das ist mein Naturell.

 Meine Devise ist: „Das Erzielte erhalten.“ Dabei haben mich die Mitarbeiter wirklich unterstützt und haben laufend ganz aufmerksam darauf geachtet, dass ich auch alles richtig mache. Ich muss sagen, es hat mir immer gutgetan, wenn sich jemand kümmert und mir sagt. „Maria, mach‘ es so…“.

Ich bin so dankbar, dass ich andere auch motivieren will. Z. Bsp. wenn ich im Bus angesprochen werde, wo ich den hinfahre, mache ich Werbung fürs das Programm.  

 

Ich kann nur jedem raten: man muss selber etwas tun! Und natürlich muss es passen, wo man hingeht. Für mich ist die Zeitinsel wie mein zweites Zuhause geworden. 

Maria E., 85 Jahre

“Machen Sie Sport!“ Das legte mir mein Orthopäde dringend nahe. Das war im Jahr 2011. Ich war gerade 70 und hatte große Schwierigkeiten mit meinem Bewegungsapparat. Meine beiden künstlichen Hüftgelenke machten keine Probleme, aber mein Rücken schmerzte und meine Knie waren so geschwollen, dass ich nicht mehr in eine normale Hose passte.

Ich war nie wirklich sportlich, aber um meiner Gesundheit willen habe ich mich beim Arthrose-Programm angemeldet.

Es war mir sehr recht, dass dort ein älteres Publikum verkehrt. Ich fand es gleich motivierend zu sehen, was die „Älteren“ noch alles machen können. Das hat mich angespornt und mir Auftrieb gegeben. Ich dachte mir, wenn die das können, dann kann ich das auch.

Also das Programm begann und es stellte sich schnell eine Verbesserung ein. Mein Orthopäde hatte Recht.

Inzwischen bewege ich mich viel, das muss man ab einem bestimmten Alter tun.  Zum Beispiel laufe ich oft lieber, als mit dem Bus zu fahren.

Ich komme seit 2011 regelmäßig. Mein großer Erfolg ist, dass ich durch das Trainieren bis jetzt die Knie-Operationen vermeiden konnte – das ist fantastisch!

Wenn ich mal drei Wochen keine Zeit habe und nicht hingehen kann, dann ist es schon schwer, wieder anzufangen und die Routine weiter zu machen. Das besondere ist aber, dass man wirklich vermisst wird: „Du warst schon lange nicht mehr da, warst Du krank?“ Dass sich die Leute kümmern, hilft mir, den eigenen Schweinehund zu überwinden und dran zu bleiben.

Die Gemeinschaft ist da spürbar. Obwohl ich eigentlich gar nicht viel rede, ich merke einfach, dass ich dazu gehöre. Die Leute unterhalten sich in der Lounge, man kann dabei sein und leicht Kontakt aufnehmen. Muss man aber nicht, wenn man nicht will.

Liselotte P., 81 Jahre